Geschichte des eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag

Die Geschichte des eidgenössischen Bettages führt zurück in das Spätmittelalter. In Notzeiten wurden durch die Behörden wöchentliche oder monatliche Festtage vorgeschrieben, die Zeit und Raum für das gemeinsame Gebet ermöglichten. Einige Beispiele seien hier genannt:

  • 1572 wurde nach der Bartholomäusnacht in Zürich für die verfolgten Hugenotten gebetet
  • 1619 fand ein erster gemeinsamer Dank- und Bettag der reformierten Kantone nach der Synode von Dordrecht statt, um für die Einheit der Reformierten zu danken.
  • Ab 1639 wurde nach mehreren Seuchenepidemien während des Dreissigjährigen Krieges in St. Gallen erstmals ein Buss- und Bettag durchgeführt.
  • 1643 führten auch die katholischen Kantone einen gemeinsamen Bettag ein, dessen Datum jedoch nicht mit dem der reformierten Kantone übereinstimmte.
  • 1651 wegen des Erdbebens von 1650 in Zürich
  • Am 17. September 1797 wurde unter dem Kriegsdruck der Französischen Revolution erstmals ein gemeinsamer Bettag der katholischen und reformierten Kantone abgehalten. Im nächsten Jahr, nach einigen Militärischen Niederlagen gab die Zentralregierung der Helvetischen Republik ein Bettagsmandat für das ganze Land heraus.
  • Am 1. August 1832 beschloss der eidgenössische Landtag, den dritten Sonntag im September als offiziellen Fastentag für alle Kantone festzulegen, um die bis dahin geltende kantonale Praktiken zu vereinheitlichen. Dieser Beschluss ist bis heute geltend, obwohl er in vielen Kantonen in Vergessenheit geraten ist.
  • 1876 wurde der Bettag vom Bundesrat in den offiziellen Staatskalender aufgenommen. Die Durchführung liegt in der Kompetenz der Kantone.
  • Im Jahr 2012 haben 119 Bundesparlamentarier einen Aufruf zur Stärkung des Bettages unterschreiben. In der Folge kam es zu nationalen Bettagsfeiern unter dem Titel «ein Gebet voraus.» Diese Anlässe fanden jeweils unter dem Patronat der AGCK statt.

 

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